WERNER LIEBMANN (1951 Königsthal, lebt in Berlin)

Detail

Motten
Öl auf Leinwand. 2016.
100 x 80 cm.
Mit einem Echtheitszertifikat der Galerie Berlin und verso mit einem Ausstellungsetikett.

2016 greift der Maler Werner Liebmann mit energischen Pinselstrichen und leuchtend-kräftigen Farben das Thema der ins Licht strebenden Motten auf. In der Natur orientieren sich die Insekten am Mond, bzw. der Helligkeit seines Lichts. Strahlt nun eine Lichtquelle heller als der Erdtrabant, fliegen sie immer näher heran – im recht konstanten 40°-Winkel. Liebmann macht uns Menschen in seinem Werk zu Motten. Mit Bezug auf den ewigen Wunsch des Menschen nach einem Aufstreben, aber auch dem ewigen "sich-angezogen-fühlen", vor allem vom "Reichtum", wobei letzterer gleichbedeutend mit Konsum sein kann. Dies galt 2016 ebenso wie 1991, dem Jahr der Wiedervereinigung, an welches Liebmann in diesem Werk ebenfalls erinnert, dargestellt durch die gemalte Jahreszahl und das am Boden liegende, ehemals trennende Gitter. Auch damals folgte man wie Motten dem Licht – wie magisch angezogen von allem. Doch umrundet die Motte das zu helle Licht zu oft, so wird sie orientierungslos und fällt zu Boden. Manch hohem Flug folgte auch der tiefe Fall. 1991 ebenso wie 2016.