"Figur und Stilleben"
Öl auf Leinwand. 1968.
91,5 x 75 cm.
Unten und mittig jeweils links mit Pinsel in Schwarz signiert "Ch. Crodel" sowie verso auf der Leinwand nochmals mit Pinsel in Schwarz signiert "CH. Crodel", datiert und betitelt.
Ausstellungen: Große Kunstausstellung (Haus der Kunst), München 1969 (Kat.-Nr. 692)
Schöner Schmerz: Flächig gesetzte Disharmonien kratzen lautstark an der Netzhaut. Nach zweimaligem Blinzeln wird die Komposition gewahr: Ein perspektivisch verzerrtes, kleinteilig gestaltetes Interieur mit neckisch platziertem Frauenakt zeugt von der Detailverliebtheit des künstlerisch mehrbegabten Kirchner-Fans. Und die Lesart ist die rechte, denn der Farbenseher bannte zunächst das Kolorit auf den Malgrund, bevor er den Inhalt konkretisierte.
Crodel studierte an der Universität Jena Klassische Archäologie und Kunstgeschichte, es folgte eine Lehre an der von Ernst Haeckel aufgebauten naturwissenschaftlichen Druckerei Giltsch in Jena und ein Besuch an der Académie de la Grande Chaumière im Jahre 1926. Der Umtriebige schuf großflächige Wandbilder, Glasmalereien und wirkte als Dekordesigner und Drucker u.a. für seinen Freund Gerhard Marcks.
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