ANNOT (ANNA - OTTILIE) JACOBI (1894 Berlin - 1981 München)

Detail

Liegender weiblicher Akt.
Öl auf Leinwand. 1925.
49,5 x 65,5 cm.
Oben links mit Pinsel in Braun signiert "Annot" und datiert.

Provenienz: Privatsammlung Norddeutschland

Vermutlich hätte Annot Jacobi (Anna Ottilie Jacobi) am Anfang ihrer Karriere nicht glauben können, dass sie 1928 eine eigene Kunstschule eröffnen wird, nachdem ihr als Frau das Studium an einer Akademie untersagt wurde. Ihren ersten Unterricht nahm die Großnichte des Malers Adolph von Menzel 1915 an der Malschule von Lovis Corinth und später bei André Lhote in Paris, wohin sie 1926 mit ihrem Mann Rudolf Jacobi zog. Ende der 20er Jahre wird sie nicht nur Leiterin ihrer Malschule in Berlin, sondern auch Mitglied der Berliner Secession sowie Vorstandsmitglied der „Juryfreien“. Trotzdem gelingen ihr die ersten künstlerischen Erfolge erst 1930 mit Verkäufen an die Nationalgalerie und einer Ausstellung in der Galerie Neumann-Nierendorf. Auf Grund ihrer Weigerung, jüdische Schülerinnen aus der Schule zu entlassen, schließt Annot Jacobi ihre Malschule in Berlin und emigriert in die USA, wo sie kurze Zeit später eine zweite Kunstschule eröffnet. Bis in die 1950er Jahre finden ihre Werke große Anerkennung in den USA, während sie in Deutschland von den Nationalsozialisten verfemt und vernichtet werden. Später kehrt sie in ihre Heimat zurück, wo ihre Arbeiten 1977/78 erstmals wieder gezeigt werden.