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KARL HARTUNG (1908 Hamburg - 1967 Berlin)

Detail

Kleine Liegende mit aufgestütztem Kopf
Bronze mit gold-brauner und partiell leicht grünlicher Patina. 1948.
21 x 40 x 27 cm.

Hinten am unteren Rücken signiert: HARTUNG. Auf der Unterseite mit dem Stempel: HARTUNG. Daneben gestempelt: * N [Nachlass].
Einer von 12 Güssen.
Krause 404.

Mit prachtvoller, ausgewogener Patina.

Literatur:
Schneider, Katharina: Die drei Berliner Bildhauer Uhlmann, Hartung und Heiliger in: Schneider, Ullrich (Hrsg.): Festschrift Günther Bott, Nürnberg, 1987, S. 205-304. Abb. S. 297, 300, 301

Ausstellungen:
Deutscher Künstlerbund, Karlsruhe, 1967, Kat.-Nr. 8 / Nationalgalerie Berlin, 1985, Kat.-Nr. 113 (Abb.) / Galerie Pels-Leusden, 1988, Kat.-Nr. 35 (Abb.) / Galerie Utermann, Dortmund, 1991, Kat.-Nr. 25 (Abb.) / Haus am Waldsee, Berlin, 1996

„‘Der Mensch ist heute von Grund auf verschieden von dem, was er jemals vorher war. Diesem neuen Menschen will ich Form und Gestalt geben‘, so sagte Hartung […] Als Bildhauer gibt er eine Anschauung seines Ideals von Leben und Sein: das Schöne, Harmonische, einen Abglanz des Vollendeten. Die Abstraktion, von der seine Plastik ursprünglich ausgeht, kehrt sich in ihr Gegenteil:
in Greifbares, Gegenständliches, Gegenstandhaftes. Nicht ohne tieferen Sinn bringt Hartung gern —
im Gegensatz zum kristallinisch Aufspaltenden der Frühepoche abstrakter Plastik — die geschlossenen Rundformen der Früchte und mit ihnen Lebenswärme und den Frohsinn, der von allem Vegetabilischem ausgeht“, erfahren wir aus dem Jahrbuch 1946 der Galerie Gerd Rosen über Karl Hartungs Werke. Und der Kunsthistoriker Carl Linfert äußerte 1948 über die in der Galerie Franz in der Ausstellung der Gruppe „Zone 5“ ausgestellten Werke Hartungs: „[er] sucht nicht mit Anstrengung, sondern findet seine Formen. Sie fließen ihm zu“ (Krause: Karl Hartung 1908 – 1967, S. 85). Unsere „Kleine Liegende mit aufgestütztem Kopf“ stammt aus eben jener Zeit, der Nachkriegszeit, die eine äußerst produktive für den Künstler war und in der er während der Jahre 1945 bis 1950 rund 150 Werke in unterschiedlichsten Materialien schuf, wobei das Motiv der „Liegenden“ eine große Zahl der Arbeiten einnimmt. Bereits Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre konnte Hartung im Pariser Louvre etruskische Kunst bestaunen, welche ihn sowohl künstlerisch als auch emotional nicht mehr losließ, so dass schon 1931 eine erste „Liegende“ entstand. Doch erst nach dem Krieg schuf Hartung seine abstrakten „Liegenden“, welche unverhältnismäßig voluminös durch ihre schweren Extremitäten wirken, aber dennoch Ruhe und Sinnlichkeit ausstrahlen, was vor allem an ihren weichen und runden Formen liegt. Der verträumte gen Himmel gerichtete Blick unserer „Liegenden“ verstärkt diesen Eindruck noch. Nach dem Vorbild unserer „Kleinen Liegenden“ entstand 1951 die „Große Liegende“, die sich heute in Schloss Gottorf in Schleswig Holstein als Dauerleihgabe befindet.
Nach einer zweijährigen Ausbildung zum Holzbildhauer studierte Karl Hartung ab 1925 zunächst an der Hochschule für freie und angewandte Künste in Hamburg bei Johann Michael Bossard. Ein Stipendium ermöglichte ihm 1929 bis 1932 einen Aufenthalt in Paris, wo er die Werke von Antoine Bourdelle, Auguste Rodin und Aristide Maillol intensiv studierte, ebenfalls 1932 folgte eine mehrmonatige Studienreise nach Florenz. Unter den Einflüssen des Gesehenen wandelte sich seine Kunst nun hin zum Abstrakten, weswegen er in der Zeit des Nationalsozialismus weder ausstellte noch anderweitig als Künstler von sich reden machte. Erst nach Kriegsende konnte er seine Arbeiten präsentieren, was ihm viel Anerkennung und 1950 den Ruf Karl Hofers als Professor an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin einbrachte. Überdies war Hartung Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes von 1955 bis 1967. Neben zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen war er Teilnehmer der documenta I (1955), der documenta II (1959) und der documenta III (1964) sowie der Biennale in Sao Paulo in Jahre 1959. Werke des Künstlers finden sich weltweit in Sammlungen und Museen und gleichsam im öffentlichen Raum.

 

 

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