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HANS JÜCHSER (1894 Chemnitz - 1977 Dresden)

Result: 46.000 EUR

Detail

Knabe
Öl auf Leinwand. 1932.
80 x 65 cm.
Unten links mit Pinsel in Rot signiert "H. Jüchser" und datiert sowie verso bezeichnet "Hans Jüchser, Knabe, Dresden-Wachwitz, Wachwitzgrund 56"..

Provenienz: Ehemals Sammlung Dittmeyer Dresden, nach 1945 enteignet und 1992 an die Erben Dittmeyers aus der Galerie Neue Meister Dresden restituiert / Bassenge Kunst- und Buchauktionen, 5. Juni 2010, Auktion 95, Los 8150 / Privatsammlung Berlin

Literatur: Hans Jüchser, Farbe als absolute Kraft, Katalog zur Ausstellung: Hans Jüchser - Friedrich Press, Bekenntnis in Form und Farbe, Städtische Galerie Dresden, 2010, Abb. S. 38, Nr. 10

Verso mit einem partiell freigelegten Blumenstillleben in Öl. Bedeutendes Gemälde aus der frühen Schaffensphase Jüchsers. Bilder des Künstlers aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg sind von allergrößter Seltenheit, frühe Hauptwerke wurden 1933 aus öffentlichen Sammlungen beschlagnahmt und vernichtet.
Veit Hofmann sagte 2005 über das Werk Jüchsers: "Die Bilder von Hans Jüchser sind wie Juwelen, geheimnisvoll und tief. (...) Er beschäftigte sich mit seinen Bilder solange, bis sie eine eigene Seele hatten".
Durch seinen Ernst sowie die nüchterne und statische Komposition strahlt unser Gemälde eine Stille aus, in der sich genau diese Seele und die "Klänge unaufdringlicher Geheimnisse" des blassen Jungen entfalten können. Hans Jüchser wirkte seit 1928 als freischaffender Maler und Graphiker und gilt als überaus wichtiger und namhafter Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Dresden. Sein Werk, beeinflusst durch Künstler wie Paul Cézanne und Vincent van Gogh, bewegt und fasziniert durch seine geheimnisvolle Anziehungskraft und zeitlose Qualität. Das zunehmende Interesse an Jüchser als bedeutendem Vertreter der "Dresdner Malschule" zeigt sich zuletzt durch eine Sonderausstellung in der Städtischen Galerie in Dresden (siehe Literaturhinweis).
Das Gemälde besticht durch sein organisches Zusammenwirken von Geist, Gefühl und Handwerk. Sein Malstil bewegt sich zwischen der Kunsttradition des Expressionismus sowie Einflüssen der Neuen Sachlichkeit. Das nuancenreiche Dunkel des Gemäldes zeigt Jüchsers souveränen Umgang mit der Farbe. Es zeugt von einer sensiblen und zugleich emotionalen Malerei sowie dem Bemühen um hohe Farbkultur von seltener Vollkommenheit.
Mit dem Beginn seiner freischaffenden Tätigkeit zu Zeiten der Wirtschaftskrise brachen schwere Jahre für den Maler an, in denen seine Bilder vor allem von Melancholie, Hoffnungslosigkeit und Depression geprägt waren. Die Figurendarstellung, in trüber und gedämpfter Tonskala, verweist in ihrer Lethargie auf die politischen und sozialen Verhältnisse und macht das Bild zu einem einprägsamen Zeitzeugnis. In den dunklen, glanzlosen Augen des introvertierten Knaben steht ein Schicksal Not leidender Menschen geschrieben, für das Jüchser aus seiner bürgerlich-humanistischen Gesinnung heraus große gefühlsmäßige Solidarität aufbrachte.

 

 

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