LEONID SOKOV (1941 Tver/Russland – 2018 Copake/USA)

Detail

Bärenspuren
Sieb- und Prägedruck auf leichtem Velin-Karton. 1990.
78 x 57 cm.
Signiert "Leonid Sokov“ und bezeichnet "A.(rtist's) P.roof".

In Sokovs kritischen, aber auch sehr ironischen Bildmetaphern tauchen häufig Lenin, Stalin, Marilyn Monroe oder der russische Bär auf, letzterer als Personifikation Russlands. So auch beim vorliegenden Prägedruck, bei welchem man sich an den Titel der deutschen Nachdichtung des russischen Arbeiterliedes "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit" erinnert fühlt: Spuren von zwei Bärentatzen im Schnee wandern der Sonne entgegen. 1898 sangen politische Gefangene das Lied erstmals auf ihrem Weg in die sibirische Verbannung.

Seine Ausbildung erhielt der russische Künstler und Bildhauer Leonid Sokov am Stroganov-Institut, der heutigen Moskauer Staatlichen Akademie für Kunst und Industrie. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der sogenannten Sots Art, die sich in den 1970er Jahren in Russland etablierte und welche häufig als Pendant zur amerikanischen Pop-Art angesehen wird. Bereits 1980 emigrierte Sokov in die Vereinigten Staaten. Werke von ihm finden sich u.a. im Metropolitan Museum of Art, New York; im Centre Georges Pompidou, Paris; in der Staatlichen Tretjakow-Galerie, Moskau oder in der Eremitage in St. Petersburg.