Der Kuss
Tuschpinsel, Feder und Rohrfeder auf dünnem Velin. 1929.
66,4 x 46,1 cm.
Unten rechts mit dem Signaturstempel. Verso mit dem Stempel "George Grosz Nachlass" sowie der Nachlassnummer "3-104-5".
Ein ewig Gutes: Das traute Heim ist angefüllt mit Dingen, die lieb und teuer sind und so bleibt dem Betrachterauge nur der beherzte Sprung in den leise überfordernden Glanz deutscher Gemütlichkeit. Es fällt immerhin weich, denn Möbel, Fenster und Boden sind mit Textilien aller Art bespannt. Falten, Troddeln, Ornamentik mischen sich gekonnt in das Sammelsurium bürgerlicher Kostbarkeiten und bilden gemeinschaftlich das Abbild eines offensichtlich glücklichen Lebens. Die Bewohner des klaustrophobisch eng bemalten Großformates sind Menschen mittleren Alters und können sich nach vielen Ehejahren wohl immer noch leiden. Er, Stütze der Gesellschaft und Familienvorstand, wird vom Künstler mit statisch gesetzten Rohrfederhieben in ganzer Länge sinnvoll verstärkt. Sie, dralle Hausfrau im elegant-figurbetonten Kleid, weist solcherlei Linien vorrangig im unteren Körperareal auf. Grosz wählt mit der Schilderung des abendlichen Begrüßungsrituals eine alltägliche Szene und potenziert damit die realromantische Aussage. Die Umarmung ist leidenschaftlich, die Lippen sind gespitzt, doch der Kuss, eigentlich ein Nicht-Kuss, bleibt in der Zeit stecken – wie ein immerwährendes Versprechen.
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