Akrobaten Carl & Lotty
Bleistift und Kohle auf dünnem Bütten. 1915.
29,1 x 22,5 cm.
Betitelt "Carl & Lotty", verso mit dem Stempel "George Grosz Nachlass" und der Nachlassnummer "5-182-5".
Behände gelesen: Wie Spinnenwesen tänzeln zwei vielarmige Akrobaten im Handstand über den winkelverzerrten Halbboden. Die mehrfach überzeichneten, schnell bewegten Gliedmaßen halten aber nicht nur die vergleichsweise schweren Leiber im Gleichgewicht . Betrachtet man die vorangehende Protagonistin genauer, fällt auf, dass ihr Körper die Hand bildet, die sie trägt.
Der Knabe Grosz liebte den Wanderzirkus, der regelmäßig den Heimatort Stolp passierte und ihn mit seinen Attraktionen nachhaltig faszinierte. In Berlin traf er auf ein vielfältiges Unterhaltungsangebot und konnte sich nach Belieben verlustieren. Die sich kunstvoll verbiegenden Artisten boten den rechten Anreiz für schnelle Skizzen und Grosz, der schon früh verlegerische Absichten hegte, plante 1915 die Herausgabe einer Mappe mit dem Titel "Akrobatentänze", in der vermutlich eine ebenso betitelte, motivisch veränderte Darstellung des Künstlerpaares erscheinen sollte.
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