Nächstenliebe
Öl auf Leinwand. 1979.
150 x 230 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Braun monogrammiert "di" und datiert.
Lobotomischer Leichtsinn: Im Operationssaal der Moral ist viel zu tun. Der Allmächtige, vielleicht einer seiner Halbgötter, steht in Form eines filigran geformten Händepaares am himmelblauen Seziertisch und bearbeitet im Feinschnitt den Skalp eines Gelbtuchwesens. Das Unglückliche wird von luftig weißer Endzeitornamentik umschwirrt und hängt mit fein angesägtem Frontallappen bäuchlings auf der metallenen Marterliege. Für die Dauer der vermutlich wohlmeinenden Prozedur, ist der Restmensch mit blitzenden Handschellen an einer aus tiefschwarzem Todesgrund erwachsenen Stahlstange fixiert. Der blau umwundene Schlauch aus dem Off schickt unbekannte Substanzen durch das überforderte, zungenbeißende Vielfarbengesicht und lässt das fein verästelte Zerebrum gründlich pulsieren, während sich die linke Hand einsichtig zum Friedenszeichen formt.
Der in Berlin und New York lebende Künstler studierte Malerei in München, Paris und an der Hochschule der Künste Berlin, hier 1964 als Meisterschüler bei Hann Trier. Ab 1977 hatte der kritische Realist eine Professur für Malerei ebendort.
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