GEORGE GROSZ (1892 - 1959, Berlin)

Detail

Selbstbildnis mit Hund vor Staffelei
Lithographie auf Maschinenbütten. 1926.
40,7 x 31 cm.
Signiert „Grosz“. Auflage 125 Ex.
Dückers E 101.

Wunderbar kräftiger, blattfüllender Druck.

Geteiltes Leid ist halbes Leid: Der Künstler sitzt im eng gefassten Raumausschnitt nur scheinbar entspannt in seinem Lehnstuhl. Die Augen wirken verkniffen, die Stirn ist zweifelnd in Falten gelegt, das Pfeifchen klemmt angestrengt im nach unten gezogenen Mundwinkel. Die rechte Hand mit den bewegten Fingern verharrt sinnierend in der Luft, während die linke einen ebenso missmutig dreinblickenden Hund umfasst, der es sich auf dem Schoß des Selbstdarstellers bequem gemacht hat. Im Hintergrund mahnt eine große, leere Leinwand der baldigen Inspiration. Die selbst auferlegten Qualen des Kunstschaffenden werden im typisch karikativen Stil wirksam an den erwartungsvollen Betrachter weitergegeben.

Die Arbeit erschien mit einer weiteren (Dückers E 102) als 8. Blatt in der 2. Mappe des 5. Jahrgangs „Die Schaffenden“, herausgegeben von Paul Westheim im Berliner Euphorion-Verlag. Wasserzeichen („B“ im Davidstern) im Blatt unten rechts.