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MAX BECKMANN (1884 Leipzig - 1950 New York City)

Result: 8.500 EUR

Detail

Selbstbildnis
Lithographie auf Velin. 1946.
31,7 x 26,5 cm (39,9 x 29,9 cm).
Signiert „Beckmann“. Auflage 90 num. Ex.
Hofmaier 357 B b.

Prachtvoller, kräftiger Druck. Von den in Amsterdam gedruckten 100 Exemplaren, behielt Beckmann 10. Die verbliebenen 90 Mappen wurden nummeriert veräußert.

Allliterarische Traumwelten für Übersee: Im März 1946 fragte Curt Valentin freundlich bei dem in Amsterdam lebenden Beckmann an, ob es nicht möglich wäre, eine Mappe zu produzieren. Der Kunsthändler war 1937 nach New York emigriert und hatte dort mithilfe seines in Berlin verbliebenen Freundes und Kollegen Karl Buchholz eine neue Zweigstelle „The Buchholz Gallery – Curt Valentin“ eröffnet. Die beiden Händler führten ihre Arbeit zweierorts fort und speisten den amerikanischen Markt nach und nach mit Werken in Deutschland zunächst verfemter, expressionistischer Künstler. Beckmann begeisterte sich für das Projekt und so sprudelten die Ideen in Briefform zurück: „(…) eine Mappe mit biblischen oder mythologischen Motiven, eine Cirkus und eine Café Mappe oder auch alles zusammen.“ Innerhalb von zwei Monaten war das fünfzehnteilige lithographische Konvolut fertig und wurde mit dem klangvollen Titel „Tag und Traum“ bedacht. Und wie üblich geht den gebündelten Phantasmen Beckmanns ein Selbstporträt voran. Aus einer hektisch vibrierenden Unzahl dürrer Striche formieren sich in seismographischer Genauigkeit Physiognomie und Oberkörper des Zweiundsechzigjährigen. Die dunkelflächigen Partien des Blattes geben zwar lautstark eine Lesart der aktiv am Werk beteiligten anatomischen Komponenten vor, doch lässt sich der Schaffende nicht recht fassen: Die sonst tätige rechte Hand verharrt in der Luft, die allsehenden Augen blicken am Betrachter vorbei und eher nach innen, der kreative Kopf wird quer von einer schwarzen, helmartigen Kappe überspannt, die das Bewusstsein auszuhebeln und ein allmähliches Hinübergleiten des Künstlers ins traumhaft Erdachte zu erleichtern scheint. Allein die in stillen Schleifen vor sich hin qualmende Zigarette verbleibt im Hier und Jetzt.

 

 

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