LOUISE RÖSLER (1907 Berlin - 1993 Hamburg)

Beschreibung

"Vorfrühlingstag"
Öl auf Leinwand. 1954.
52,5 x 62,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Louise Rösler", links mit Pinsel in Braun datiert und verso betitelt sowie bezeichnet.

Dynamik, Lebendigkeit, übereinander gestaffelte Formen und die hellen kontrastreichen Farben kennzeichnen diese Arbeit von Louise Rösler, die ein charakteristisches Beispiel ihres abstrakten Oeuvres darstellt. Rösler studiert in München und Berlin, dort bei Karl Hofer, und freundet sich mit dem Kommilitonen Ernst Wilhelm Nay an. Ein Aufenthalt in Paris und das Studium bei Fernand Léger sowie ausgedehnte Studienreisen in Südeuropa beeindrucken sie stark und sollen einen nachhaltigen Einfluss auf ihre späteren Werke haben. Bis 1933 nimmt Rösler an Ausstellungen der Berliner Secession und der Akademie der Künste teil, unterliegt jedoch in den folgenden Jahren dem Ausstellungsverbot und siedelt 1943 nach Königstein um. Dort vertieft sich die Freundschaft zu Nay und es gelingt ihr, sich künstlerisch zu etablieren, erste Werke werden vom Städel angekauft. Ihr vorherrschendes Thema ist die Großstadt mit den Menschen, dem Verkehr, der Werbung, den vielfältigen Eindrücken. Seit den 1950er Jahren verändert sich ihr Malstil hin zur Abstraktion und einem neuen konstruktiven Ansatz mit scheinbar fliegenden Farbpartikeln und einer insgesamt größeren Flächigkeit. Farbe und Form werden als sinnliche Elemente betont und zu dynamischen Welten zusammengesetzt.

Das Museum Giersch in Frankfurt zeigt aktuell die umfassende Einzelausstellung "Paris, Königstein, Berlin. Louise Rösler (1907 - 1993)" und würdigt sie als wichtige Künstlerin des 20. Jahrhunderts.