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GOTTFRIED BROCKMANN (1903 Köln - 1983 Kiel)

Beschreibung

Mann mit Melone
Bleistift auf hauchdünnem Zeichenpapier. Wohl um 1922/23.
28 x 21,3 cm.
Oben links mit Bleistift monogrammiert "B".

Gottfried Brockmanns „Mann mit Melone“ deutet seine Zugehörigkeit zur Kölner Gruppe „Progressiver Künstler“ an, deren erklärte Ziele die Dokumentation der Menschen und Sozialstrukturen ihrer Zeit sowie die Infragestellung der Gesellschaft und des vorherrschenden Wertesystems waren. In seiner so typischen, konstruktiv-realistischen Art lässt er im vorliegenden Blatt einen vielleicht durchzechten Nachtschwärmer durch die Straße laufen: Die Fliege zerzaust, die Hosenbeine hochgekrempelt und die Flasche noch in der Jackentasche verstaut. Die hochgezogenen Augenbrauen des Protagonisten lassen eine hohe Konzentration desselben erahnen – ob er wohl den Heimweg finden mag? Dies scheint sich auch der Herr auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu fragen, fehlt nur, dass er sich kopfschüttelnd abwendet. Hier zeigt der Künstler, dass er es verstand auch in kläglichen Situationen seinen Figuren eine gewisse Würde zu verleihen. Er blickte auf seine Umwelt eigenwillig, aber nicht ohne Kritik, weswegen seine Arbeiten noch heute ihre Gültigkeit haben.
Als Sohn eines Dekorationsmalers hatte Gottfried Brockmann früh Zugang zur Kunst, auf Wunsch des Vaters absolvierte er jedoch zunächst eine zweijährige Architektur- und anschließend bis 1922 eine Dekorationsmalerlehre. In dieser Zeit knüpfte er Kontakte zur Künstlergruppe „Stupid“. Ab 1926 folgte zunächst ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Wilhelm Herberholz und ab 1928 als Meisterschüler von Heinrich Campendonk, Brockmanns Atelier lag im „Hungerturm“. 1931 wurde er Mitglied der Düsseldorfer Sektion der „ASSO“. Nach dem Studienabschluss 1932 Übernahm er einen Lehrauftrag an der Akademie. Im selben Jahr folgte die Ernennung zum Vorstandsmitglied der „Rheinischen Sezession“. 1933 wurde wegen Zugehörigkeit zur KPD und Widerstands gegen den Nationalsozialismus ein Akademieverbot erteilt. Im selben Jahr Umzug nach Berlin um Repressalien durch die SA zu entgehen, den Broterwerb sicherten kunsthandwerkliche Tätigkeiten. Während der Jahre 1942 bis 1945 leistete er Wehrdienst, wobei er in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet. Nach Entlassung aus derselben ließ sich Brockmann 1946 in Hof an der Saale nieder, wo er eine Buchdruckerei nebst lithographischer Anstalt leitete. 1952 folgte ein Umzug nach Kiel, wo er als Kulturreferent der Stadt tätig war. Zudem übte er von 1955 bis 1970 eine Lehrtätigkeit für Naturstudien und Malen sowie für Freie und Angewandte Malerei an der Muthesius-Werkschule aus. 1964 wurde der Künstler mit dem Kulturpreis der Stadt Kiel und 1975 mit dem Ehren-Professorentitel des Landes Schleswig-Holstein geehrt.

 

 

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