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BRUNO VOIGT (1912 Gotha - 1988 Ost-Berlin)

Ergebnis: 3.600 EUR

Beschreibung

Paragraph 48 - (Verordnung gegen die Kommunisten, gez. Goering)
Feder in Schwarz und Aquarell über Bleistift auf rosafarbenem Bütten. Wohl 1933.
52,5 x 44,5 cm.

Provenienz: Galerie Hebecker Weimar / Privatsammlung Berlin
Literatur: 12seitiger Flyer der Ausstellung "Zwischen den Weltkriegen", Galerie Hebecker Weimar, 2005, Abb.

Bruno Voigt, der politisches Kabarett in der Gruppe "Rote Rakete" spielte, Mitglied im Kampfbund "Rote Einheit" war, zur Agitprop-Abteilung der "Roten Hilfen" gehörte und 1932 Gründungsmitglied des ASSO-Gruppe Weimar (Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands) war, hält mit drastischer Deutlichkeit die Auswirkung des Reichstagsbrandes vom 27. Februar 1933 auf die Kommunisten fest. Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler im Januar war das Ziel der Nationalsozialisten die politischen Gegner zu eliminieren, greifbarer geworden. Der Brand bot eine willkommene Gelegenheit das Ereignis als kommunistischen Umsturzversuch zu werten, vor allem der damalige Innenminister Hermann Göring stützte diese These. Kurzerhand wurde die "Verordnung zum Schutz von Volk und Staat" erlassen, welche als "Reichstagsbrandverordnung" Eingang in die Geschichtsbücher fand und die es gestattete Grundrechte außer Kraft zu setzen – anhand dem von unserem Blatt namensgebenden Artikel 48 der Weimarer Verfassung. Diese "legale" Maßnahme ermöglichte die Verfolgung politischer Gegner ohne Anklage und Beweise, sie konnten in Schutzhaft genommen und – auch zum Tode - verurteilt werden. Für die Vollstreckung derselben war der Scharfrichter Johann Reichhart zuständig, der stets mit Fliege und Zylinder zu den Hinrichtungen erschien und der von Voigt prominent im Vordergrund der Zeichnung platziert wurde.
Der gesellschaftskritische Maler, Graphiker und Zeichner Bruno Voigt studierte ab 1929 an der Weimarer Kunstakademie bei Walter Klemm, Otto Fröhlich und Kurt von Roquette, seine Vorbilder waren u.a. Otto Dix und George Grosz. 1932 erhielt er einen Vertrag als Graphiker und Zeichner mit dem Bavaria-Verlag. 1933 Gründung eines republikanischen "Linkskartells der Geistesschaffenden" zur Verhinderung des Dritten Reiches. Im selben Jahr als "entartet" eingestuft, folgte die Vernichtung von Bildern und Büchern in seinem Atelier durch SA und Polizei. 1937 Umzug nach Ullrichshalben bei Weimar, 1941 bis 1947 Kriegsdienst und Gefangenschaft in England. 1948 Parteischule der SED, anschließend bis 1953 in Gotha Stadtrat für Kultur und Erziehung sowie Kreisvorsitzender. 1954 Berufung zunächst als Abteilungsleiter für Museen und Denkmalpflege im Ministerium für Kultur in Berlin und schließlich Direktor der Ostasiatischen Sammlung an den Staatlichen Museen zu Berlin. Nachdem er in den Ruhestand getreten war, wandte er sich ab 1982 wieder der Malerei zu.

 

 

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