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CLEMENS GRÖSZER (1951-2014, Berlin)

Ergebnis: 54.000 EUR

Beschreibung

Trio Neon
Mischtechnik auf Leinwand. 1988.
235 x 100 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Rot und Weiß monogrammiert "JC" und datiert. Mit Signet des Künstlers.
RWV 111.

Provenienz: Privatsammlung Berlin

Ausstellung: Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Clemens Gröszer – Mischtechniken, Zeichnungen, Drucke, Frankfurt am Main 1989, Nr. 14 / Kunstmuseum Solothurn, Junge Malerei der 80er Jahre aus der Deutschen Demokratischen Republik, 1989, Nr. 15 / Gemeinschaftsausstellung Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Brandenburgische Kunstsammlungen Cottbus, Staatliche Galerie Moritzburg, Galerie Christian Zwang Hamburg, Galerie Berlin Küttner Ebert GmbH, 1993/94, S. 90
Literatur: Sperling, Jörg; Zwang, Christian: Clemens Gröszer – Gemälde und Handzeichnungen aus den Jahren 1980-1992, 1992, S. 90 / Philo Fine Arts (Hrsg.): Clemens Gröszer – Werkauswahl 1975-2005, Berlin Hamburg Zürich 2005, Abb. S. 70 / Flügge, Matthias: Clemens Gröszer – Antlitz, Verlag für Moderne Kunst Nürnberg, 2012, S. 41
Das Jahr 1981 war ein Jahr voller Unruhe in der Welt. Ronald Reagan wurde zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. In Polen wurde das Kriegsrecht verhängt. Friedensdemonstrationen fanden in ganz Europa als Folge der Aufrüstungspolitik statt. Bundeskanzler Helmut Schmidt besuchte die DDR, welche im selben Jahr den 20. Jahrestag des Mauerbaus feierte. Der "Kanzlerspion" Günter Guillaume wurde im Zuge eines Agentenaustauschs aus der Haft entlassen und der MfS-Hauptmann Werner Teske wegen Vorbereitung seiner Flucht in den Westen hingerichtet. Es war das letzte Todesurteil in der DDR, welches ausgesprochen und verhängt wurde. Dies sind nur einige der Ereignisse, die das Jahr kennzeichneten. Und in dieser Zeit beschloßen drei bildende Künstler aus der DDR sich zusammen zu tun und Ihrem Drang nach Selbstbestimmung Ausdruck zu verleihen. Es ist die Geburtsstunde von "Neon Real".
Die Maler Clemens Gröszer, Harald K. Schulze sowie der Bildhauer Rolf Biebl, die sich seit ihrem Studium in Weißensee kannten und schätzten, wollten sich aus der Enge der ideologisch geprägten Kunst im realen Sozialismus befreien. Und der Name der Künstlergruppe wurde Programm: Neon symbolisierte das Grelle, das Moderne und Junge. Weg von der Langeweile hin zum Großstadtgefühl. Und Real sollte der ungeschönte Blick auf die Gesellschaft sein. Es gab keine Tabus.
Gröszer setzte sich und seine Kollegen leicht ironisch und zugleich provokant mit dem Gemälde "Trio Neon" bei grünschwarzem Nachthimmel nebst Hochbahngleisen und natürlich Neonreklame an einer Straßenecke in Szene. Er selbst mit rotem Schlips und buntem Schal, links von ihm, modisch ganz die Achtziger, in Streifenhose und Pelz Harald K. Schulze und etwas versteckt, gar bescheiden wirkend hat sich Rolf Biebl mit gelb-gemustertem Hemd dazugesellt. Allen dreien gemein ist der katzenartige Blick mit den grünen Augen, durchaus ein Markenzeichen von Gröszer.
Die Künstlergruppe war bis in die 1990er Jahre aktiv, aber die neuen Lebensumstände veränderten auch die Sicht der Künstler auf die Welt. Man ging zunächst wieder eigene Wege, doch mit der Jahrtausendwende rückten auch Neon Real wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Im Dezember 2014 fand eine Ausstellung in der Berliner Galerie Ei statt, zu der die drei Künstler noch einmal zusammenkommen sollten. Clemens Gröszer erlebte diese Ausstellung nicht mehr, er war wenige Wochen zuvor verstorben.
Der Maler, Graphiker und Bildhauer Clemens Gröszer studierte an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee bei Kurt Robbel und Werner Stötzer sowie an der Akademie der Künste der DDR, wo er Meisterschüler von Wieland Förster war. Er perfektionierte die Malerei in Lasurtechnik, wodurch seine Gemälde an jene der Renaissance erinnern. Unterstrichen wird dieser Effekt durch seine häufig genutzten Hochformate für seine fast lebensgroßen Bilder, wodurch den Dargestellten eine gewisse Form der Würde und Selbstbewusstsein verliehen wird, ganz gleich ob Prostituierte oder Prominenter. Sein scharfer Blick glich dem eines Otto Dix, den Gröszer verehrte, und ebenso kritisch und detailreich sind seine Arbeiten.

 

 

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