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GEORGE GROSZ (1892 - 1959, Berlin)

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Beschreibung

Robinson / Robinson mit Ziege
Aquarell, Rohrfeder und Feder auf Bütten. 1936.
48,1 x 63,2 cm.
Verso mit Stempel "George Grosz Nachlass" und der Nachlassnummer "1-84-2".

Doppelseitiges Gleichnis: In einem farbfreien, weichgekochten Niemandsland, in dem einsam graue Gräser rascheln und dürre Palmen am Klippenrand kreuzfüßig ewige Ausschau halten, begegnen sich Überleben und Tod. Der im September 1659 gestrandete Robinson Crusoe trägt zerschlissenes Textil aus Zivilisationstagen, aber auch selbstgemachte Ziegenfellkleidung (…es meckert leise von der Rückseite…), Ausweis eines existenziellen Neubeginns. Die Muskete in der Hand, erkundet er das Eiland, auf dem er sich nie sicher fühlen wird – und zu Recht, denn am Strande entdeckt er die braunknochigen Überreste eines Kannibalenmahls, an denen noch saftiges Restfleisch schimmert. Die Fußabdrücke der temporären Besatzer glühen mahnend im Sand. Angst und Entsetzen befallen das zottelige Antlitz und spiegeln sich in dem links geschulterten Papageien, der aufgeregt krächzend die Federn sträubt. Überspannt wird das Szenario von leuchtend blauem Firmament; der Ausblick auf das weite Meer scheint, angesichts des grausigen Fundes, verlockend und bietet den zarten Hinweis auf die 28 Jahre nach Ankunft erfolgte Rettung.

Als Grosz Berlin verließ, dachte er nicht an ein dauerhaftes Leben in den USA. Er gab der Sache "10 flexible Years" und hoffte auf den baldigen Rückgang nach Deutschland. Die politischen Entwicklungen aber sprachen dagegen: Bücher des Künstlers wurden verbrannt, das Bankkonto eingefroren und Alfred Flechtheim musste seine Galerie schließen, es gab keine Verkäufe mehr. Eva litt an Heimweh und der Kontakt mit zurückgeblieben Freunden und Verwandten gestaltete sich problematisch. Und so bedient sich Grosz in den Arbeiten ab 1935 thematisch seines Helden aus Kindheitstagen und setzt sich treffend in Relation: Er muss zwar neu anfangen, ist aber am Leben.

 

 

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